Energieeffizienz: Zwei Preise beim Wettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“
2025-05-12 HaiPress
Fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben in diesem Jahr am Landeswettbewerb „Leitstern Energieeffizienz“ teilgenommen. Es gab zehn Auszeichnungen.
Zum zehnjährigen Leitstern-Jubiläum feiert die Extern:Energieeffizienz(Öffnet in neuem Fenster) im Land einen weiteren Erfolg: Mehr Bewerbungen als je zuvor gingen 2024 für den Wettbewerb des Ministeriums für Umwelt,Klima und Energiewirtschaft Extern:„Leitstern Energieeffizienz“(Öffnet in neuem Fenster) ein. Es wurden zehn Auszeichnungen verliehen.
Schwarzwald-Baar-Kreis auf Platz 1
„Fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg haben in diesem Jahr am Wettbewerb teilgenommen. Sie engagieren sich für mehr Energieeffizienz,machen Erfolge sichtbar und tragen somit dazu bei,dass sich innovative Ideen im Land verbreiten“,zeigt sich Extern:Dr. Michael Münter(Öffnet in neuem Fenster),Amtschef und Ministerialdirektor im Ministerium,angetan vom Einsatz der Teilnehmenden.
Die besten Stadt- und Landkreise wurden heute in Stuttgart ausgezeichnet. In diesem Jahr gab es zehn Auszeichnungen: Den ersten Platz erreichte der Schwarzwald-Baar-Kreis,der sich in den letzten Jahren kontinuierlich an die Spitze hochgearbeitet hat. Auf Platz zwei kamen punktgleich der Landkreis Göppingen,der schon mehrfach gewonnen hat und der Ortenaukreis,der erst das zweite Mal teilnahm. Den dritten Platz belegt der Landkreis Böblingen,ebenfalls ein Dauerkandidat auf dem Treppchen. Darüber hinaus wurden sechs Sonderpreise verliehen.
Rekord bei der Teilnehmerzahl
Insgesamt bewarben sich in diesem Jahr 41 von 44 Stadt- und Landkreisen um den Leitstern – ein Rekord seit Beginn des Wettbewerbs 2014. Neben Stadt- und Landkreise,die den Kriterienkatalog des „Leitsterns“ besonders gut erfüllen,werden besondere Maßnahmen prämiert,die als Vorbild wichtige Impulse für ganz Baden-Württemberg setzen.
Für ihr großes Engagement in Sachen Energieeffizienz dankte Münter allen Teilnehmenden: „Sie zeigen eindrücklich,wie viele Möglichkeiten es gibt,Energie und damit auch Kosten einzusparen. Mit jeder Idee,jeder Maßnahme sind Sie Impulsgeber für weiteres Klimaschutzengagement und leisten einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele.“
Umfangreicher Kriterienkatalog
Von Beginn an begleitet das Extern:Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW)(Öffnet in neuem Fenster) mit seiner Expertise den Wettbewerb. In einem umfangreichen Kriterienkatalog werden unter anderem Energie- und Klimaschutzkonzepte,Einsparziele und deren Monitoring oder Energie-Sparmaßnahmen abgefragt. Auch die bereits messbaren Erfolge bei der Energieeffizienz werden,unter anderem durch das Auswerten in Anspruch genommener Fördergelder,analysiert. So stehen etwa der Energieverbrauch der kreiseigenen Liegenschaften,die Aktivitäten von Unternehmen und Haushalten oder auch dem Verkehrsbereich im Fokus.
Zweites zentrales Thema des Leitsterns ist das Voneinander-Lernen. Die Städte und Landkreise haben die Möglichkeit,sich in regelmäßigen Workshops auszutauschen und Anregungen für weitere Verbesserungen zu erhalten. Ziel ist,dass gelungene Beispiele sich im Land verbreiten und Kräfte gebündelt werden.
Energieeffizienz zentral für Transformation
Professor Dr. Frithjof Staiß,geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW,unterstreicht: „Energieeffizienz ist eines der zentralen Handlungsfelder für die Transformation unseres Energiesystems und für das Erreichen von Klimaneutralität bis 2040. Dabei gilt es insbesondere vor dem Hintergrund knapper kommunaler Kassen,die Kommunen auf diesem Weg strategisch und auch finanziell zu unterstützen. Denn der ‚Leitstern Energieeffizienz‘ zeigt eindrücklich,dass die Stadt- und Landkreise beispielgebende und innovative Ansätze entwickeln und dabei beachtliche Erfolge erzielen.“
Zwei Preise für den Landkreis Göppingen
Zweiter Platz:
Nach dem „Gewinn“ des Leitsterns in den Jahren 2014,2018 und 2022,erreicht der Extern:Landkreis Göppingen(Öffnet in neuem Fenster) mit dem zweiten Rang erneut ein sehr gutes Ergebnis. Damit ist Göppingen der dauerhaft erfolgreichste Kreis im Teilnehmerfeld. Der Landkreis erreicht beim politischen Engagement mit dem siebten Rang weiterhin ein gutes Ergebnis. Hier ist nach wie vor das kreiseigene Klimaschutzkonzept hervorzuheben. Dieses wurde im Jahr 2023 fortgeschrieben,die Zielsetzungen wurden in Richtung der baden-württembergischen Klimaschutzziele angepasst: Klimaneutralität bis 2040.
Besonders positiv ist der Monitoring-Prozess im Kreis,in den ein Klimaschutzbeirat einbezogen wird. So wird externes Knowhow über die unterschiedlichsten Akteure aus Medien,Wissenschaft,Wirtschaft und Politik integriert. Neben dem Indikator zur Programmatik im Bereich Wärme und Strom schneidet Göppingen auch bei den Indikatoren zu Effizienzzielen sowie zu Energieagentur und Vernetzung sehr gut ab.
Bei der Bewertung der messbaren Erfolge ist der Kreis bei der Energieeffizienz der eigenen Liegenschaften im Bereich Wärme besonders gut. Es werden vergleichsweise viele Energieberatungen durchgeführt,was sich bereits in umgesetzten Energieeffizienzmaßnahmen zeigt.
Jury-Sonderpreis „Aktivitäten im Bereich Klimakommunikation“
Der Extern:Landkreis Göppingen(Öffnet in neuem Fenster) überzeugte die Jury mit seinem umfassenden Maßnahmenangebot zur Klimakommunikation,über die verschiedene Akteursgruppen im Kreis adressiert werden.
Mit der im Klimaschutzkonzept 2023 hinterlegten Maßnahme „Attraktivitätssteigerung der Berufsbilder zur Förderung des Klimaschutzes“ sollen Schulabgänger im letzten Schuljahr für Klimaberufe begeistert werden,zum Beispiel als Handwerker zur Installation von Solarpanelen oder als Umweltingenieur. Hierdurch will der Landkreis ein zusätzliches Angebot schaffen,mehr Fachkräfte im Klimaschutz zu gewinnen. Schülerinnen und Schüler,die selber keinen Klimaberuf ergreifen möchten,werden auf klimafreundliche Arbeitgeber aufmerksam gemacht.
Als weitere Zielgruppe für Klimakommunikation wurden Sportvereine ausgemacht. So können im Landkreis über den Turngau Staufen mehr als 200 Sportvereine mit mehr als 80.000 Mitgliedern erreicht werden. In regelmäßigen Vereinsvorstandsrunden wurden zunächst Handlungsbedarfe diskutiert und Unterstützungsmöglichkeiten der Energieagentur präsentiert. Dies hat bereits zu Erfolgen geführt: Es wurden PV-Anlagen auf Parkflächen installiert und Energiemanagement in Sportanlagen eingeführt.
Seit 2023 unterstützt der Landkreis Göppingen seine Kreiskommunen auch bei der Klimaanpassung. Es soll das ständige Grundangebot für die Kreiskommunen um das Thema Klimawandelanpassung erweitert werden,etwa durch eine thematische Ergänzung der Klimawerkstätten,die die Energieagentur in Kommunen mit deren Verwaltung und Gemeinderäten durchführt. Des Weiteren wird der bestehende Klimaschutzbeirat um ein Mitglied aus dem Gesundheitssektor erweitert.
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Klimaschutz
PM Ministerium für Umwelt,Klima und Energiewirtschaft