Trotz Appells des Finanzministers Gastronomie will Mehrwertsteuersenkung nicht pauschal an Kunden weitergeben

2025-07-31 IDOPRESS

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Restaurantbesuch (Symbolbild)

Foto: Bernd Weißbrod / dpa

Die Gastronomiebranche in Deutschland will die geplante Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in Restaurants offenbar nicht pauschal an die Kunden weitergeben. Darüber entscheide jeder Gastronom selbst,sagte Ingrid Hartges,Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga),gegenüber »Welt« und »Business Insider«.

»Ob und in welchem Umfang Preissenkungen möglich sind,hängt maßgeblich von der Kostenentwicklung ab,insbesondere für Wareneinsatz und Personal«,so Hartges. Auch die Steuererhöhung zum 1. Januar 2024 hätten viele Betriebe nicht in vollem Umfang weitergegeben.

Mindestlohnerhöhung belastet Branche

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil hatte zuletzt darauf gedrängt,Verbraucher durch die Steuersenkung zu entlasten. Er werde sehr genau darauf achten,»dass die Preissenkungen,die durch die Mehrwertsteuersenkung entstehen,auch wirklich bei den Kundinnen und Kunden ankommen und dann die Preise bezahlbarer werden«,sagte der SPD-Politiker. Ab dem kommenden Jahr soll die Mehrwertsteuer in der Gastronomie von derzeit 19 auf sieben Prozent sinken.

An Klingbeil gerichtet sagte Hartges,er könne »davon ausgehen,dass zum Jahreswechsel vorhandene Spielräume genutzt werden,um zu investieren und attraktive Angebote für die Gäste zu gestalten«. Durch die bevorstehende Erhöhung des Mindestlohns seien Gastronomen aber zusätzlich belastet. Dieser steigt zum 1. Januar 2026 auf 13,90 Euro pro Stunde.

Zudem stehen Restaurants und Wirtshäuser laut Hartges im harten Wettbewerb zu anderen gastronomischen Angeboten. Wer Essen mitnimmt oder nach Hause bestellt,müsse schon jetzt nur sieben Prozent Mehrwertsteuer zahlen.

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Die Steuersenkung hatten SPD und Union bereits im Koalitionsvertrag vereinbart. Sie soll Gastronomen entlasten und die Wirtschaft ankurbeln. Wie aus einer kürzlich gestellten Anfrage der Grünen hervorgeht,dürfte sie Bund,Länder und Kommunen jährlich bis zu vier Milliarden Euro kosten.

esw/AFP

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