Drohender Versorgungsmangel Apotheker sehen weiterhin Lieferengpässe bei Medikamenten
2025-09-15 https://www.spiegel.de/wirtschaft/medikamente-apothekerverband-sieht-weiterhin-lieferengpaesse-a-12e2eafe-2b46-4c74-9017-b9a2ea628af9 HaiPress
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Foto: Marijan Murat / dpa
Auch in diesem Jahr könnte es nach Angaben der Bundesvereinigung Deutscher Apotheker Probleme bei der Versorgung mit bestimmten Medikamenten geben. »Das Thema Lieferengpässe bei Arzneimitteln ist ein Dauerthema geworden in den Apotheken«,sagte Präsident Thomas Preis der »Bild am Sonntag«
. Man sei auf den Winter »sehr schlecht vorbereitet«.
Seiner Aussage nach sind aktuell über 500 Medikamente offiziell als schwer verfügbar gemeldet,bei einigen liege sogar ein »Versorgungsmangel« vor. Das bedeute,dass die Versorgungssicherheit nur mit Importen aus dem Ausland sichergestellt werden kann. Ähnliche Zahlen gab es auch in den Vorjahren. Besonders betroffen sind laut Preis Antibiotikasäfte für Kinder,ein Mittel gegen Asthma sowie bestimmte Medikamente für Menschen mit ADHS und psychischen Erkrankungen. Bei Fieber- und Erkältungsmitteln sowie Hustensäften hingegen sei »die Versorgung sichergestellt«.
»Deutschland war früher die Apotheke der Welt«
Die Engpässe hingen damit zusammen,dass zunehmend außerhalb Europas produziert wird. »Deutschland war früher die Apotheke der Welt,jetzt steht die Apotheke der Welt in China oder Indien. Und wenn dort Werke Produktionsprobleme haben,dann schlägt sich das sofort in der Versorgung in Europa und in Deutschland nieder«,so Preis.Im vergangenen Jahr fehlte es in Deutschland unter anderem an Antibiotikasäften sowie Medikamenten mit dem Wirkstoff Tamoxifen,die etwa zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt werden. Die Krankenkasse AOK hatte daraufhin gefordert,dass für noch mehr Arzneimittel Vorräte angelegt werden
. Ob das etwas bringt,ist umstritten.
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Nahezu im Monatstakt werden in Deutschland Lieferengpässe bei Medikamenten gemeldet,die Hintergründe sind oft kompliziert. Entscheidungen in Politik und Industrie,sowohl im In- als auch im Ausland,beeinflussen das Problem. Warum solche Engpässe auch in Zukunft kaum verhindert werden können,lesen Sie hier.
esw/dpa