Vom 12. bis 14. November 2025 lädt der Verein „Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.“ (SGD) zu seiner Jahrestagung ins Humboldt Forum in Berlin ein. Unter dem Leitmotiv „Kulturerbe im Wandel“ werden aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Digitalisierung,Klimakrise,Migration und gesellschaftliche Fragmentierung in den Blick genommen. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik,Kultur,Wissenschaft und Praxis diskutieren,wie Schlösser,Burgen,Klöster,Museen und historische Gärten auch in Zukunft für die Gesellschaft attraktiv und bedeutsam bleiben können.
Junges Publikum – neues Interesse Im Humboldt Forum,selbst ein Symbol des kulturellen Dialogs,aber auch des Konflikts,stehen Fachvorträge,Gesprächsrunden und moderierte Panels auf dem Programm. Das Panel „Junges Publikum – neues Interesse“ diskutiert Strategien für digitale Teilhabe,Social Media und innovative Formate der Kulturvermittlung. Die Beispiele reichen dabei von Mitmachausstellungen im Jungen Schloss in Stuttgart über die Digitalisierung und Automatisierung bei den Staatlichen Schlössern Sachsens bis hin zu neuen Strategien mit Social Media und Künstlicher Intelligenz. Hier zeigt sich großes Potenzial,denn „junge Menschen suchen heute andere Zugänge zu Kultur. Digitale Formate sind keine Konkurrenz,sondern eine Chance für eine neue,partizipative Besucherbindung“,so Dr. Stefan Körner,Vorstandsmitglied der SGD,Kunsthistoriker und Vorstand der Stiftung Fürst-Pückler-Museum Park und Schloss Branitz.
Kulturelles Erbe als Gemeinschaftsaufgabe Wie gelingt es,historische Orte dauerhaft im gesellschaftlichen Bewusstsein zu verankern? Und wie lassen sich kulturelle Anlagen zugleich vor politischer Vereinnahmung von rechts schützen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des zweiten Panels. Diskutiert werden beispielhafte Ansätze: So versteht sich das Hambacher Schloss – bekannt durch das „Hambacher Fest“ – nicht nur als Denkmal,sondern auch als Ort politischer Bildung,das sich gegen politische Vereinnahmung wehren muss. In Leipzig setzt man hingegen auf eine kostenlose Öffnung der städtischen Museen,um kulturelle Teilhabe für alle zu ermöglichen. Darüber hinaus werden die besonderen Herausforderungen privater Anlagen im ländlichen Raum beleuchtet und innovative Netzwerke in neuen Nutzungskontexten vorgestellt.
Integration und transkulturelle PerspektivenKulturelles Erbe ist nicht statisch,sondern lebendig – gerade in einer vielfältigen Gesellschaft. „Unsere Kulturmonumente erzählen Geschichten und zeigen,was unser kulturelles Erbe über die Jahrhunderte ausmacht. Die Herausforderung besteht darin,sie so zu gestalten,dass sie für möglichst viele Menschen zugänglich sind – ein Perspektivwechsel,der nur gemeinsam gelingen kann“,bekräftigt Patrizia Meyn,Geschäftsführerin der Augustusburg/Scharfenstein/Lichtenwalde gGmbH und Vorständin der SGD. Das dritte Panel widmet sich daher dem Thema „Kulturerbe im Dialog“ und stellt die Frage nach der Verbindung der Werte migrantischer Gesellschaften mit dem historischen Erbe Europas. Es wird aufgezeigt,dass Vielfalt die Basis kultureller Resilienz bildet,Kultur die Brücke von Integration und Teilhabe ist und zeigt unter dem Motto „Transkulturell und Kollaborativ“ entsprechende Erfahrungen des Humboldt Forums auf.Jens Spanjer,Vorsitzender des Vereins und Vorstand der Stiftung Schloss Dyck,betont die Relevanz des Tagungsthemas: „Unsere Schlösser,Burgen und Klöster mit ihren Gärten sind weit mehr als nur historische Kulissen. Sie sind lebendige Orte der Begegnung,der Bildung und der kulturellen Identität. Die zentrale Frage unserer Tagung ist daher: Wie können wir die verbindende Kraft und die gesellschaftliche Bedeutung unserer Monumente bewahren und zukunftsfähig weiterentwickeln?“
Schlösser und Gärten in Deutschland e. V.Der Verein – die bisher einzige bundesweite Vereinigung staatlicher und nichtstaatlicher Besuchermonumente – versteht sich als Zusammenschluss der großen,prägenden Schlösser,Klöster und Gärten in Deutschland. Inzwischen gehören ihm die staatlichen,kommunalen und privaten Betreiber und Besitzer von rund 365 Monumenten mit ca. 18 Millionen jährlichen Gästen an,sowie einige Organisationen wie die Deutsche Burgenvereinigung,die Aktionsgemeinschaft privates Denkmaleigentum,die Deutsche Stiftung Denkmalschutz,die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur oder die Deutsche Burgenstraße.Foto (Andreas König) Humboldt Forum im Berliner SchlossPM Verein Schlösser und Gärten Deutschland e. V.
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