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Gebäude des Massachusetts Institute of Technology: Nein zu Trumps Deal

Foto: Scott Eisen / Getty Images

Anfang Oktober hatte die Regierung von US-Präsident Donald Trump neun namhaften Universitäten des Landes einen »Vertrag« angeboten,mit dem diese offenbar auf Linie gebracht werden sollen. Schon bevor an diesem Montag die Frist ausläuft,haben sechs Universitäten abgelehnt. Die anderen drei haben noch nicht geantwortet.

Die jüngste Reaktion kam am Samstag vom Dartmouth College,als dessen Präsidentin Sian Leah Beilock mitteilte

,das Trump-Papier nicht unterschreiben zu wollen. Zuvor hatten bereits das Massachusetts Institute of Technology,die Brown University,die University of Pennsylvania,die University of Southern California und die University of Virginia abgelehnt. Begründet hatten die Einrichtungen das unter anderem damit,dass die Vereinbarung ihre Unabhängigkeit und Redefreiheit einschränken würde.

Von der University of Arizona,der University of Texas und der Vanderbilt University steht eine Reaktion aus. Unterschrieben hat den Trump-Deal bisher keine der genannten Einrichtungen.

Abkommen löste eine Protestwelle in der akademischen Welt aus

Diesen neun öffentlichen und privaten Universitäten hatte die Regierung vor einigen Wochen angeboten,als Erste einen sogenannten »Vertrag für akademische Exzellenz in der Hochschulbildung« zu unterzeichnen. Mit dem zehnseitigen Dokument sollten sie sich unter anderem dazu verpflichten,den Anteil internationaler Studierender auf maximal 15 Prozent zu begrenzen,bei Bewerbungen keine Kriterien wie Ethnie oder Geschlecht zu berücksichtigen und der strikten Geschlechterdefinition der Regierung zu folgen.

Im Gegenzug sollen die Universitäten einen begünstigten Zugang zu Bundeszuschüssen bekommen. »Den Hochschulen steht es frei,andere Modelle und Werte als die unten genannten zu entwickeln,wenn sie sich dafür entscheiden,auf staatliche Leistungen zu verzichten«,heißt es in dem Vertrag.

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Das Abkommen hat eine Welle des Widerstands in der akademischen Welt und darüber hinaus ausgelöst: Studierende und Lehrkräfte protestierten,Politiker der Demokraten auf allen Ebenen zeigten sich verärgert. Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom drohte seinerseits,jeder Universität die bundesstaatlichen Mittel zu kürzen,die sich dem Abkommen anschließen würde.

In einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag forderten mehr als 30 Hochschulorganisationen die Regierung auf,das Abkommen zurückzuziehen. Darin heißt es,es würde der Regierung eine noch nie dagewesene Kontrolle über die akademische Arbeit der Hochschulen geben und die Redefreiheit behindern. »Der Vertrag sieht nichts weniger vor als die staatliche Kontrolle der grundlegenden und notwendigen Freiheiten einer Universität – die Freiheit,selbst zu entscheiden,wen wir lehren,was wir lehren und wer lehrt.«

Am Freitag lud das Weiße Haus Vertreter der Universitäten,die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht abgesagt hatten,zu einer Telefonkonferenz ein. Bislang führte das nicht zu einem Entgegenkommen der Universitätsleitungen.

lki/AP

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